Die häufigsten Fehlerquellen bei der Reinwasser-Arbeit
Fakt ist: Der Einsatz von Reinwasser hat die Glasreinigung revolutioniert und bringt – richtig angewandt – erhebliche Zeit- und Kostenersparnisse mit sich. Vor allem Glasreiniger, die noch wenig Erfahrung mit Reinwasser-Systemen haben, machen Fehler bei der Anwendung. Das Ergebnis: Schlieren, „Nasen“ oder andere unschöne Rückstände auf der Fensterfläche. Von Ungeduld über den Ausgangswert des Wassers bis zu Holzrahmen – von Silikonfugen über Brunnenwasser bis zur Aufwärtsbewegung. Hier klären wir einige der häufigsten Fehlerquellen bei der Reinwasser-Arbeit auf.
Fehlerquelle: Ungeduld
Die Goldene Regel bei der Reinwasser-Arbeit: Nicht hastig arbeiten, sondern gründlich – am Ende zahlt sich das immer aus. Die Zeitersparnis gegenüber der klassischen Reinigungsmethode bleibt trotzdem immens!
Fehlerquelle: Falscher Ausgangswert des Wassers
Das Wasser sollte bei der Glasreinigung immer den Ausgangswert 0 ppm haben. Bei der Fassadenreinigung von nicht spiegelnden Oberflächen reichen auch bis maximal 20 ppm. Prüft daher regelmäßig die Anzeige oder kontrolliert den Wert mit dem TDS Meter. Stimmt der Ausgangswert nicht, ist gegebenenfalls ein Harzwechsel nötig.
Fehlerquelle: Fehlende Grundreinigung
Reinigt ihr ein Objekt zum ersten Mal mit Reinwasser, sollte das gründlich erfolgen – also intensiv anfangen. Die Glasflächen müssen von Tensiden, Verunreinigungen, Ablagerungen, Mineralien und Schmutzpartikeln befreit werden. Danach immer sorgfältig spülen, spülen, spülen.
Fehlerquelle: Schmutzige Bürsten
Wenn ihr mit Seife gearbeitet habt, können Seifenreste in der Bürste oder im Schlauch zurück bleiben. In den Borsten bleiben jedoch auch noch alte Verunreinigungen haften, wie etwa Spinnenweben und anderer Schmutz. Achtet darauf, die Bürste immer sauber zu halten, damit sie keine Verunreinigung auf die Glasfläche bringt.
Fehlerquelle: Methodenwechsel
Wenn ihr mit Reinwasser reinigt, dann macht das auch regelmäßig und steigt nicht wieder auf eine andere Reinigungsmethode um. Ansonsten tritt Fehlerquelle 2 wieder in Kraft.
Fehlerquelle: Holzfenster
Sind Holzfenster lasiert, roh oder geölt sollte es möglichst vermieden werden, mit Reinwasser zu arbeiten. Das Wasser zieht Öle und teilweise Gerbsäure aus dem Holz und verteilt es auf den Glas- oder anderen Oberflächen.
Fehlerquelle: Lackierte Fenster
Lackierte Fenster vorher genau begutachten – ist der Lack empfindlich oder bereits rissig und könnte abplatzen, solltet ihr vom Reinwasser-Einsatz absehen.
Fehlerquelle: Silikonfugen und Gummidichtungen
Unbedingt auch Silikonfugen und Gummidichtungen prüfen. Sind diese undicht, gelangt das Wasser drunter und spült den Schmutz heraus. So entstehen die ungewünschten „Nasen“ nach der Reinigung, die an der Scheibe ablaufen und als Schmutz antrocknen.
Fehlerquelle: Von außen beklebte und beschichtete Fenster
Hier zunächst eine Probefläche anlegen. Ist die Bürste für die Oberfläche geeignet? Sind die Beschichtungen auch dicht?
Fehlerquelle: Brunnenwasser
Brunnenwasser kann auch ein Grund für Schadensbilder auf der Glasfläche sein. Die Qualität von Brunnenwasser ist nicht gewährleistet. Gerade Osmosefilter können dadurch zerstört werden, falls kein entsprechender Vorfilter am Gerät ist. Auch schränkt Brunnenwasser die Kapazität von neuem Mischbett-Harz nicht nur deutlich ein, auch wird dieses schneller verbraucht. Da ihr nicht wissen könnt, welche Partikel sich im Brunnenwasser befinden, generell immer Stadt-Leitungswasser verwenden.
Fehlerquelle: Rahmen
Insbesondere in den oberen, seitlichen sowie unteren Fugen und Spalten der Rahmen sammelt sich gerne mal hartnäckiger Schmutz an. In einem ersten Arbeitsgang solltet ihr diesen mit viel Reinwasser zunächst entfernen, da das Wasser hier über die Oberfläche läuft, Schmutz mitnimmt und dieser bei zu wenig Spülung als Fleck abtrocknet.
Fehlerquelle: Zu wenig Wasser
Achtet immer darauf, dass ausreichend Wasser auf der Glasoberfläche ist und genügend gespült wird – zu wenig Wasser kann das Reinigungsergebnis negativ beeinflussen.
Fehlerquelle: Bauschlussreinigung
Hier solltet ihr generell nicht mit Reinwasser-Systemen arbeiten oder vorher prüfen, ob es möglich und sinnvoll auf Grund der Verschmutzung ist. Bei der Bauschlussreinigung sind oftmals festsitzende Bestandteile auf den Glasflächen, die sich mit Bürste und Reinwasser nicht lösen lassen. Zudem befinden sich häufig Staub und Schmutzpartikel auf der Glasfläche, die bei zu wenig Benetzung der Oberfläche zu Schäden führen können. Auch hier ggf. Testfläche anlegen und Oberfläche vorab prüfen.
Fehlerquelle: Die Aufwärtsbewegung
Wenn gut gereinigt wurde, aber mit einer Aufwärtsbewegung, dann gelangt der Schmutz wieder auf die Scheibe nach oben. Daher immer von oben nach unten reinigen. Sowohl das Objekt an sich als auch die einzelne Oberfläche. Am besten arbeitet ihr in einer leichten V-Bewegung. So garantiert ihr, dass die Oberfläche überlappend benetzt wird. Das seitwärts (quer) Wischen oder Waschen solltet ihr vermeiden. Wasser hat die Eigenschaft „nach unten weg zu wollen“ – bei Quer-Bewegungen wird der Wasserfluss unterbrochen und die Trocknungszeit verlängert sich. In dieser Zeit kann sich wieder Staub in den restlichen Wassertropfen auf der Scheibe sammeln und zu Verschmutzungen führen.
Fehlerquelle: Fehlende Erfahrung
Wenn ihr euch im Umgang mit Reinwasser-Systemen nicht sicher fühlt, holt Rat ein. Die Mitarbeiter der Schön sauber GmbH helfen gerne weiter. Zudem bieten wir immer wieder Schulungen und Weiterbildungen an.
Auch wenn es unterschiedliche Fehlerquellen bei der Reinwasser-Arbeit gibt, ist die Zeit-Kosten-Ersparnis ein unschlagbarer Vorteil gegenüber der traditionellen Reinigungsmethode mit Einwascher und Abzieher. Und zusätzlich wird auch noch die Umwelt geschont.
Wie effizient Reinwasser-Systeme sind, erklärt euch Klaus in diesem kleinen Erklär-Film.
Quelle: Unger Germany GmbH